Was für eine Kante
Die Geschichte der Kantenanleimtechnik
Die Kantenanleimtechnik ist ein wichtiger Prozess in der Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie, der es ermöglicht, Kanten von Holzwerkstücken mit einer schützenden und dekorativen Kante zu versehen. Diese Technik hat eine lange Geschichte und hat sich im Laufe der Zeit erheblich weiterentwickelt.
Die Ursprünge der Kantenanleimtechnik lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als Schreiner und Tischler begannen, dünnere Holzstreifen um die Kanten von Möbelstücken zu kleben, um sie zu schützen und eine ansprechendere Optik zu erzielen. Zu dieser Zeit erfolgte der Prozess hauptsächlich manuell und erforderte handwerkliches Geschick.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden industrielle Verfahren zur Kantenanleimung entwickelt. Zu Beginn wurde Schmelzkleber verwendet, der auf die Kante des Holzwerkstücks aufgetragen und dann mit einer Druckrolle oder einem heißen Eisen aktiviert wurde. Später wurden leistungsfähigere Maschinen entwickelt, die den Prozess automatisierten und die Effizienz steigerten. Diese Maschinen verwenden heute immer noch Schmelzklebstoffe, aber sie sind mit fortschrittlichen Steuerungssystemen und Präzisionstechnologien ausgestattet.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kantenanleimtechnik weiterentwickelt, um den steigenden Anforderungen an Qualität, Geschwindigkeit und Flexibilität gerecht zu werden. Moderne Kantenanleimmaschinen, wie die von Paul OTT sind in der Lage, eine Vielzahl von Kantenmaterialien wie ABS, PVC, Melamin und Echtholz zu verarbeiten. Sie können verschiedene Kantenprofile und -designs erstellen und bieten eine hohe Präzision bei der Anbringung der Kanten (Stichwort: Nullfuge).
Insgesamt hat sich die Kantenanleimtechnik von einem manuellen Handwerksprozess zu einer hochentwickelten und automatisierten Industrietechnologie entwickelt. Sie spielt eine entscheidende Rolle in der Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie, da sie die Qualität und das Erscheinungsbild von Holzwerkstücken erheblich verbessert und gleichzeitig die Produktionskosten senkt. Die fortlaufende Innovation in diesem Bereich wird voraussichtlich zu weiteren Verbesserungen und neuen Anwendungen führen.
Ablauf des Prozesses:
Positionierung des Werkstückes: Der Bediener positioniert mit Hilfe der Werkstückeinschubhilfe der Paul OTT Kantenanleimmaschine, das zu bearbeitende Werkstück und legt es in die Maschine ein.
Werkstück begradigen: Als erstes sorgen zwei gegenläufige Fügefräser dafür, dass die zubearbeitende Kante des Werkstückes geglättet wird, damit die Kante anschließend optimal angeleimt werden kann.
Klebstoffauftrag: Das Herzstück einer jeden Paul OTT Kantenanleimmaschine ist das CombiMelt, welches ein ein Schmelzklebstoffsystem für PUR- und EVA- Klebstoffe in Form von Granulat ist. Dieser Klebstoff wird durch Erhitzen und gleichmäßig auf die Kante des Werkstücks aufgetragen.
Anpressen der Kante: Das Kantenmaterial, das aus Materialien wie PVC, ABS, Melamin oder Echtholz bestehen kann, wird durch die Druckzone präzise positioniert und an die vorbereitete Kante des Werkstücks gedrückt. Dabei sorgen bis zu sechs Druckrolle dafür, dass das Kantenmaterial fest auf der Kante haftet.
Abschneiden der Kante: Da die Kanten als Rollenmaterial verarbeitet werden, wird durch das Kappgerät die Kante nach dem Werkstück "abgekappt" (abgeschnitten).
Bearbeitung der Kante: Im Vorfeld wurde in der Software das Aussehen der Kante definiert (Bsp.: 1mm, 2mm) anhand dieser durch Profilziehkilngen, Radiusziehklingen,... das Werkstück bearbeitet wird.
Nachbearbeitung: Nach dem Bearbeiten wird durch spezielle Kantenputzwerkzeuge das Endprodukt vollendet.